Isola

Vom Bauerndorf zum Industrieort

Im 19. Jahrhundert vollzog sich mit der Begründung der Elektrizitätslehre und ihrer Auswertung eine tiefgreifende Umgestaltung. Nur wenige sahen die weltverändernde Bedeutung der Elektrotechnik voraus. Zu diesen klarsichtigen Männern gehörte auch der in Büsserach geborene Bauernsohn Albert Borer. Er erkannte, dass dem Isoliermaterial für die sich entwickelnde Elektrotechnik eine grosse Bedeutung beizumessen war. So gründete er zusammen mit einigen aufgeschlossenen Männern in Jahre 1903 die Schweizerischen Isola -Werke in Breitenbach. Aus dem anfänglichen Kleinbetrieb ist ein Unternehmen geworden, das weit über die Schweizer Grenzen bekannt war.

Als Ausgangsprodukt diente der aus Indien stammende Naturglimmer (MICA), ein kristallisiertes Mineral, das schon in der Elektrotechnik als hervorragendes Isoliermaterial erkannt wurde. Das junge Unternehmen entwickelte sich rasch und schon bald stellten sich neue Anforderungen an die Isoliermaterialien. Es wurden neue Abteilungen gebaut: Eine Öllackfabrik und die Anlage für das Lackieren von Textilien und Papieren.

Die Zeit des Ersten Weltkrieges bedeutete für die Isola eine harte Prüfung: Kritische Geschäftslage im Inland, erschwerter Export und teilweiser Rohstoffmangel brachten Betriebseinschränkungen.

Sofort nach Kriegsende wurde der Export aufs Neue organisiert und die Nachfrage nach den Breitenbacher Erzeugnissen nahm stetig zu.

1918 kam ein neuer Betriebszweig dazu: Die Lackdrahtfabrikation.

Die Nachfrage der Radioindustrie nach isolierten Drähten nahm ab 1923 derart zu, dass die Lackdrahtfabrik wiederholt vergrössert werden musste. Innerhalb von drei Jahrzehnten war damit aus der kleinen Fabrik an der Lüssel ein vielfältiger Gebäudekomplex geworden.

Der Zweite Weltkrieg stellte das Unternehmen wiederum vor grosse Schwierigkeiten. Für zahlreiche Rohstoffe mussten Ersatzstoffe gefunden werden. So trat zum Beispiel Aluminium an die Stelle von Kupfer und Kunstseide an die Stelle von Baumwolle. Im Gegensatz zu den Zeiten des Ersten Weltkrieges musste der Betrieb während des Zweiten Weltkrieges nie eingestellt werden. Im November 1945 konnte ein neues physikalisches und elektronisches Laboratorium mit einer Hochspannungsprüfanlage für Spannungen bis zu einer Million Volt in Betrieb genommen werden.

Mitte der Siebzigerjahre erweiterte die Isola ihr Auslandsgeschäft (Frankreich, Italien) mit dem Kauf von Firmen in den USA und in Indien.

In den folgenden Jahren verschlechterte sich leider das wirtschaftliche Klima zunehmend. Die Schwesterwerke in Delle und Mailand kämpften mit der schlechten Konjunkturlage. Die vorübergehende Rettung kam Ende 1981. Die branchengleiche Essex-Gruppe kaufte sich als Mehrheitsaktionärin in die Isola-Gruppe ein.

Im März 1988 kam es schon wieder zu einem Wechsel. Die Isola AG wurde von der Schweizer Firma Von Roll übernommen. Nach eine Reihe von Umstrukturierungen ist die Von Roll Isola weiterhin in den Bereichen Wicklungsdraht, Elektro- und Isolationsmaterialien tätig.

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